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Machbarkeitsstudie Innenstadt ohne Substanz?

Ausriss der PM des Magistrats vom 17. 4. 25

Die Katze ist aus dem Sack und entpuppt sich als Windei. Selten so eine unseriöse Erklärung gelesen. Hier werden Schimären geritten. Am peinlichsten ist jedoch die Erklärung des Oberbürgermeisters, der laut Pressemitteilung erklärt, den Altbau einzubeziehen sei zu teuer und zugleich gegenüber buten & binnen erklärt: „Die Höhe der Kosten ist laut Grantz noch unklar.“  Und wieder wird eine „Sichtachse“ mit Knick präsentiert. Und der Bürgermeister lässt sich damit zitieren, dass damit eine dringend notwendige Stadtreparatur betrieben werde. Mein Eindruck: Statt eines „Wohnzimmers“ reißt diese Planung eine tiefe Wunde in die Mitte der Stadt. Hans Joachim Ewert völlig richtig dazu: „Das vorgestellte Projekt mit der ominösen Sichtachse wird dann die zweite schwere Stadtstrukturstörung nach dem 2. Weltkrieg, die erste war ja der Bau des Columbuscenters mit seinen bekannten sehr negativen Auswirkungen und Folgen bis heute. Eigentlich wollen wir ja in naher Zukunft die Stadtgründung vor 200 Jahren u.a. mit dem vom Baurat Jacobus van Ronzelen geplanten Stadtgrundriss und seinem markanten Rastersystem begehen.“

Noch eine kleine Ergänzung: eine Machbarkeitsstudie, die den Namen verdient, zeigt mögliche Varianten und wie sie umzusetzen wären bei welchen Kosten, so dass die Auftraggebenden auf dieser Basis entscheiden können. Mit dieser „Machbarkeitsstudie“ macht man sich in der Fachwelt, so mutmaße ich, gründlich lächerlich. Ich habe den Eindruck, dass unter dem „Zwang der Verhältnisse“ (= Anhandgabevertrag an einen Investor, der gekündigt wurde, der aber die Kosten für seine Pläne ersetzt haben will, so dass man dessen Planungen zur Grundlage dessen macht, was man Machbarkeitsstudie nennt; so kann man die Kosten für die Kündigung des Anhandgabevertrags quasi ehrenwert begleichen) nur in eine Richtung gedacht wurde, die jetzt vordergründig bestätigt wurde. Eine Farce. Und nebenbei: Klimastadt ade!  

Abgesehen davon ist m. E. die Finanzierung und vor allem eine politische Zustimmung noch nicht gesichert.

Noch ein kleiner Nachtrag, weil mich der Begriff Machbarkeitsstudie für das Wolkenkuckucksheim von Magistrat, Stäwog etc. stört. Wenn ich mich nicht ganz täusche, beinhaltet eine professionelle Machbarkeitsstudie folgende Elemente: 

·      Baurechtliche Prüfung: Darunter fällt die Prüfung, welche Vorschriften für das Bauvorhaben gelten? Gibt es Einschränkungen im Bebauungsplan?

·      Technische Machbarkeit

·      Wirtschaftliche Analyse

·      Ökologische Bewertung

·      Risikoanalyse und Risikobewertung

Bisher nur schöne (naja) Bilder und viel Blaba, aber Substanz?