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Löbliches Ziel mit Fragezeichen bei der Umsetzung

Ausbau des Radewegenetzes - Neuordnung des Knotenpunktes Hafenstraße / Pestalozzistraße / Geestheller Damm sowie Erneuerung der Lichtsignalanlage im Rahmen des Sonderprogramms Stadt und Land“ lautet eine Vorlage für den Bau- und Umweltausschuss #Bremerhaven, die in der vergangenen Woche (5. 6. 25) einstimmig verabschiedet wurde. So löblich das Ziel ist, so muss ich doch Wasser in den Wein schütten, weil hier ein Plan vorgestellt wurde, der meiner Meinung nach lebensfremd ist. Dass der gesamte Spaß 1,2 Mio. Euro kosten soll, sei nur kopfschüttelnd nebenbei angemerkt. Aber das liegt ja an der neuen Ampelanlage… Das Ganze hätte billiger und praktikabler gemacht werden können, bin ich mir sicher. Und Radfahrende weniger gefährdend.

Das ist geplant: 

Anlage zur Vorlage im Bau- und Umweltausschuss mit der Kreuzung Hafenstraße/Pestalozzistraße/Geestheller Damm

Prima ist, dass endlich mal wieder eine der in Bremerhaven unseligerweise üblichen Verschwenkungen für die Radfahrenden an Kreuzungen aufgehoben wird. Keine gute Lösung allerdings ist die für linksabbiegenden Radfahrenden von der Pestalozzistraße und der Straße Geestheller Damm in die Hafenstraße. Es hätte sich eine Lösung wie auf der Borriesstraße angeboten, wo die Radfahrenden, die links in Richtung Innenstadt fahren wollen, auf einem mit einer gestrichelten Linie abgetrennten Bereich sich die Linksabbiegerspur mit dem MIV teilen. 

Apple Karten, Satellitenfoto

Diese Lösung wäre sowohl für die Pestalozzistraße als auch für die Straße Geestheller Damm die naheliegendste gewesen. Was jetzt geplant ist, scheint mir zum einen brandgefährlich zu sein und zum anderen die Radfahrenden gegenüber dem MIV benachteiligend. Brandgefährlich, weil die aus den genannten Straßen links Abbiegenden sich in sogenannten Abbiegetaschen vor die Autospuren auf der Hafenstraße aufstellen sollen. Unfreundlich, weil die Radfahrenden, die links abbiegen wollen, zwei Ampelphasen hinnehmen müssen. – Und ob, wie vom ADFC vorgeschlagen, unter diesen Vorzeichen es sinnvoll wäre, die Ampeln die ganze Nacht zu betreiben, sei angesichts der bisweilen abenteuerlichen nächtlichen Fahrweisen des MIV, die ich dort schon erlebt habe, mit einem Fragezeichen versehen. Ich würde mich da auf jeden Fall nicht auf so eine Abbiegetasche stellen.

Anlage zur Vorlage im Bau- und Umweltausschuss mit der Kreuzung Hafenstraße/Pestalozzistraße/Geestheller Damm

Eindeutig positiv ist das Vorhaben, die unsägliche Verschwenkung bei der Querung der Goethestraße für die Radfahrenden wegzunehmen. Leider wurde vergessen, das Linksabbiegen von der Pestalozzistraße in die Wiener Straße für die Radfahrenden neu zu regeln, immerhin ein wichtiger Weg zu den dort liegenden Schulen und zur „Alten Bürger“…